Am Hochzeitstag kann so einiges schieflaufen: das Brautkleid reißt, die Torte fällt auf den Boden, der Bräutigam wird vor dem Altar ohnmächtig oder das frisch verheiratete Paar tritt sich beim Hochzeitstanz gegenseitig auf die Füße. Zumindest letzteres Horrorszenario können Eheleute in spe jedoch geschickt umschiffen, indem sie vor der Heirat einen Hochzeitstanzkurs besuchen. Schon mit wenigen erlernten Schritten kann das Brautpaar dann auf der Tanzfläche glänzen, die Hochzeitsgäste beeindrucken und eine romantische Stimmung kreieren, die zu jeder gelungenen Hochzeit einfach dazugehört.
Der Hochzeitstanz – eine gefühlvolle Tradition
Der Hochzeitstanz wird traditionell am späten Abend nach dem Essen getanzt, um den Gästen zu signalisieren, dass die Tanzfläche nun offiziell eröffnet ist. Außerdem ist es der perfekte Moment für das Brautpaar, den stressigen Teil des großen Tages hinter sich zu lassen. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt, denn der Hochzeitstanz soll vor allem der innigen Liebe des Paares Ausdruck verleihen. Grundsätzlich können die Eheleute sich also einen individuellen Tanz zu jedweder Musik ausdenken. Üblich sind jedoch vor allem der Wiener Walzer, der langsame Walzer oder auch der Discofox. Dabei muss der Hochzeitstanz nicht ellenlang werden. Vielmehr ist es üblich, dass nach einigen Minuten die Mutter des Bräutigams und der Vater der Braut die Frischvermählten ablösen und dann mit Sohn bzw. Tochter weitertanzen. Sodann treten die Schwiegereltern hinzu und am Ende des Tanzes sollten alle Gäste die Tanzfläche bevölkern.
Welche Tänze sollte das Ehepaar in spe können?
Oftmals scheuen sich gerade Pärchen, die normalerweise die Tanzfläche eher scheuen, einen Hochzeitstanzkurs zu besuchen, da sie sich vorstellen, sie müssten unheimlich viele verschiedene Tänze und Schrittfolgen lernen. Hochzeitstanzkurse sind jedoch speziell auch auf Nicht-Tänzer ausgelegt und vermitteln nur ausgesuchte Tänze und leichte Basis-Schrittfolgen. Typisch für einen solchen Kurs sind Grundschritte vom:
- Langsamen Walzer (klassisch elegant)
- Wiener Walzer (auch Hochzeitswalzer genannt)
- Discofox (eine moderne Variante des Hochzeitstanzes)
Die schönsten Lieder für den großen Augenblick
Natürlich gibt es tausende Lieder für Walzer und Co., auf die das Brautpaar tanzen könnte. Allerdings bietet es sich aus gegebenem Anlass an, besonders romantische Titel zu wählen, die von Liebe, Glück oder gemeinsamen Zukunftsplänen handeln. Darüber hinaus ist es möglich, dass das Paar einen Song wählt, der eine besondere Bedeutung für die beiden hat. Dabei ist jedoch auf den Takt zu achten. Hier sind einige Beispiele für geeignete Hochzeitstanzlieder:
Langsamer Walzer (Je nach Taktfrequenz können die Lieder für den langsamen oder Wiener Walzer genutzt werden, da beide Tänze im 3/4 Takt getanzt werden. Im Internet finden sich zahlreiche Coverversionen der Songs, die perfekt auf den einen oder anderen Tanz zugeschnitten sind)
- Elton John: Can you feel the love tonight
- Elton John & Kiki Dee: True love
- Elvis Presley: Unchained Melody
- Norah Jones: Come away with me
- Westlife: Queen of my heart
- Whitney Houston: You light up my life
Wiener Walzer
- Bon Jovi: Bed of roses
- Christina Perri: A thousand years
- Elvis Presley: I can’t help falling in love with you
- Johann Strauss: Kaiserwalzer
- Metallica: Nothing else matters
- Seal: Kiss from a rose
Discofox (Für Paare, die es etwas moderner mögen und gerne auf Schlager- oder aktuelle Chartsmusik tanzen)
- Helene Fischer: Unser Tag
- Marianne Rosenberg: Er gehört zu mir
- Pur: Ich lieb‘ dich
- Michelle: Paris
- Bruno Mars: Marry you
- U2: Beautiful day
- Irene Cara: What a feeling
- Taylor Swift: Love Story
Alles Wissenswerte über Hochzeitstanzkurse
Hochzeitskurse gestalten sich natürlich von Tanzschule zu Tanzschule verschieden. Gemeinsam ist jedoch allen Kursen, dass sie lediglich die Basics vermitteln sollen und nur wenige Stunden dafür aufgewendet werden müssen. Es handelt sich also um reine Crashkurse, für die die Verlobten keinerlei Vorkenntnisse benötigen. Wer mit seinem Hochzeitswalzer aber wirklich Eindruck schinden will und verschiedene Figuren und Variationen zeigen möchte, sollte einen ‚richtigen‘ Kurs mit einiger Vorlaufzeit besuchen. Ansonsten reicht es aus, wenn das Paar ein bis zwei Monate vor dem Hochzeitstermin das Tanzbein schwingt. Ein Last-Minute-Crashkurs ist nicht zu empfehlen, da so keine Zeit mehr bleibt, das Erlernte zu verinnerlichen und die Aufregung meist schon zu groß ist, als dass die Schritte wirklich hängenbleiben. Andererseits sollte der Tanzkurs auch nicht allzu früh begonnen werden, da dann die Gefahr besteht, dass die Tänze in Vergessenheit geraten.
Ein Hochzeitstanzkurs kann als Privatunterricht, zusammen mit interessierten Hochzeitsgästen oder in einer Gruppe Fremder gebucht werden. Üblich ist es, dass sich der Tanzlehrer um ein Paar alleine kümmert, da er sich so auf Herr und Dame konzentrieren kann und die Schritte schneller erlernt werden können. Das tanzwillige Pärchen sollte mit Ausgaben von etwa 40-60 Euro pro Person pro Einheit bzw. Paket rechnen. Das Preis-, Leistungsverhältnis im Bereich der Hochzeitstanzkurse schwankt teilweise erheblich. Es lohnt sich also gerade für Hochzeitspaare mit kleinem Geldbeutel, die Angebote der unterschiedlichen Tanzschulen zu vergleichen.
Auch die Dauer eines Hochzeitstanzkurses variiert stark und ist abhängig von den Vorstellungen und dem Budget des Paares. So kann der Unterricht etwa nur an einem Tag für einige Stunden stattfinden. Solch ein Super-Crashkurs empfiehlt sich aber ausschließlich, wenn die Eheleute in spe nur einen einzigen Tanz erlernen wollen und es ihnen dabei eher auf elementare Schritte und nicht auf die perfekte Ausführung ankommt. Ganz unerfahrene Personen oder Paare mit höherem Anspruch sollten im Verlauf mehrerer Wochen einige Tanzstunden nehmen beispielsweise an vier Tagen im Monat á 90 Minuten.